Valerie Eickhoff & Benjamin Mead: Erich Korngold – Liebesbriefchen op.9, no.4
@ Buchbinderei
„Musik ist Musik, ob sie für die Bühne, das Dirigentenpult oder fürs Kino ist. Die Form mag sich ändern, die Art, sie zu notieren, mag unterschiedlich sein, aber der Komponist darf keinerlei Zugeständnisse machen in Bezug auf das, was er für seine eigene musikalische Überzeugung hält.“ – Erich Wolfgang Korngold
Wenn wohl jemand über unterschiedliche Musikformen Bescheid weiß, dann ist es Erich Wolfgang Korngold. Seinen musikalischen Lebenslauf kann man zu seiner Zeit als modern, fast schon unkonventionell bezeichnen. So schrieb er sowohl Bühnen- und Orchesterwerke, Lieder und Symphonien, als auch Filmmusik. Ein Spagat zwischen Europa und Hollywood, zwischen zwei musikalischen Welten. Immer mit dem Grundsatz: Musik ist Musik.
Korngolds sechs einfache Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 9 entstanden zwischen 1911 und 1916, er war zu Beginn der Komposition gerade einmal 14 Jahre alt. Für Korngold eigentlich nichts Ungewöhnliches: bereits in seiner Kindheit wurde er als „der kleine Mozart“ bezeichnet auf Grund der hohen Qualität und Originalität seiner Jugendwerke. Und tatsächlich ist in seinen Liedern wahrhaftig nichts von jugendlicher Unreife oder Unsicherheit zu hören. So ist das vierte Lied „Liebesbriefchen“ ein so zärtliches Bekenntnis der Liebe, ein Zusprechen von tiefster Treue. Musikalisch zwanglos und natürlich, doch zu keinem Zeitpunkt banal. Genau das fasziniert auch die Interpret:innen Valerie Eickhoff (Mezzosopran) und Benjamin Mead (Klavier): die Fähigkeit, auf schlichte Art und Weise solch innige und ehrlichen Emotionen auszudrücken. Musik ist Musik – natürlich, doch die eigene musikalische Überzeugung so gekonnt und authentisch umzusetzen, ist eine Kunst.





