Silvia Vega: H. Vieuxtemps – Capriccio
@ Fahrradwerkstatt
„Monsieur Vieuxtemps ist ein ungeheuerlicher Violinist im wahrsten Sinne des Wortes. Er bringt Dinge zustande, die ich noch nie von einem anderen erlebt habe. Er geht Risiken ein, die die Zuhörer zwar in Angst und Schrecken versetzen, ihn selber jedoch nicht im geringsten beunruhigen, da er genau weiß, daß er heil davonkommen wird.“
– Hector Berlioz über Henri Vieuxtemps
Ein ungeheuerlicher Violinist – das war Henri Vieuxtemps in der Tat. Galt er vor allem nach dem Tod Paganinis als der große Violinvirtuose, dessen Tourneen ihn unteranderem durch ganz Europa und Amerika führten.
Sein Talent lag allerdings nicht nur im Musizieren selbst, sondern er galt auch als einer der fähigsten Komponisten unter den Geigern seiner Zeit. Aus seiner Feder stammen viele renommierte Violinkonzerte, oder eben auch die „Hommage à Paganini“ für Viola solo op. 9. „Lento, con molta espressione“ – die Tempobezeichnung umschreibt den Charakter des Stücks recht treffend; ist es lyrisch, fantasievoll, tragisch, virtuos. Vor allem letzteres überrascht kaum, wenn man sich anschaut, wem dieses Werk gewidmet ist.
Virtuosität – das ist die meisterhafte Beherrschung einer (künstlerischen) Technik. Dennoch – und das ist der Bratschistin Silvia Vega besonders wichtig – überzeugt das Stück ebenso auf künstlerischer Ebene durch eine gewisse Melancholie, die sich durch das ganze Stück trägt.
Musik, die beeindruckt und berührt zugleich.