Tabea Debus & Alon Sariel: J. S. Bach – Partita no. 3, Gavotte en Rondeau
@ Turnhalle
Wem die Kunst das Leben ist, dessen Leben ist eine große Kunst. – Johann Sebastian Bach
Berlioz bezeichnete die Tonart E-Dur als „glänzend, prächtig und erhaben“. Der Ansicht war nicht nur er, sondern Adjektive wie prachtvoll, edel und himmlisch fallen häufig im Kontext mit dieser Tonart. Diese ist entscheidend für die dritte Partita von Johann Sebastian Bach, sein letztes Werk aus Sonaten und Partiten für Violine solo. Entscheidend deswegen, da die anderen beiden Partiten in Moll stehen, Bach soll hier noch um seine verstorbene Frau Maria Barbara trauern. Das strahlende E-Dur sticht hier also nochmal besonders hervor.
Im Satz „Gavotte en Rondeau“ wird diese Leichtigkeit aufgegriffen: ein einprägsames Thema wird vorgestellt, welches dank der Rondo-Form immer wiederkommt, in den Zwischenteilen herrscht kunstvolle Ausgelassenheit. Und das – wie man es von Johann Sebastian Bach gewohnt ist – in einer schlichten, aber dennoch direkten Tonsprache. Tabea Debus und Alon Sariel spielen diesen Satz in einer Fassung für Blockflöte und Laute, der auch in diesem Arrangement nicht an Freude und Hoffnung verliert und dennoch seine Tiefe behält – wie sie selbst diesen Satz charakterisieren würden. Für beide bedeutet die Musik von Bach sehr viel, denn für sie schafft Bach es auf unergründliche Art und Weise, alte und neue musikalische Denkweisen in seinem Werk zu kombinieren. Und das mit einer Leichtigkeit, die gerade zu turbulenten Zeiten wie diesen, gebraucht wird.